Stephan Siegrist

Profi Alpinist

Kilimanjaro Highline: Eine Highline auf 5.700 Metern: Weltrekord

Sonntagnachmittag am Kilimanjaro: Da spaziert einer über ein ausgesetztes, dünnes Band, durchquert den afrikanischen Himmel, scheinbar mühelos, Schritt für Schritt.

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Ein neuer Weltrekord

Der Schweizer Stephan Siegrist realisierte im Juni 2016 in der Gipfelregion des Kilimanjaro einen aussergewöhnlichen Balanceakt: Er überquerte auf 5700 Metern über Meereshöhe eine Highline und stellte damit einen Weltrekord auf.

Mit der gut 20 Meter langen, zwischen zwei Felstürmen gespannten Highline am Kilimanjaro erreicht Siegrist auf 5700 Metern über Meer eine neue Bestmarke: Noch nie ist es jemandem gelungen, in so grosser Höhe eine Highline zu begehen. Den bisherigen Weltrekord aus dem Jahr 2015 hielt der Ungare Bence Kerekes mit einer Highline auf 5322 Meter über Meer im indischen Ladakh. Siegrist hat diesen nun um mehrere Hundert Höhenmeter überboten.

Die Idee der Highline entspringt dem Slacklinen, dem Balancieren auf einem schmalen Gurtband, das zwischen zwei Verankerungspunkten fixiert ist. Im Gegensatz zum Hochseil aus Drahtseil, das so straff gespannt ist, dass es sich kaum bewegt, dehnt sich eine Slackline und verlangt ein ständiges Ausgleichen.

Bei einer Highline spielt im Gegensatz zur Slackline in Absprunghöhe nicht nur die Fähigkeit eine Rolle, das Gleichgewicht zu halten, sondern auch die psychische Komponente, nur mit einer dünnen Schlinge gesichert über einem Abgrund zu balancieren. Als erfahrener Alpinist ist Siegrist mit den Herausforderungen der Höhe vertraut, wie schwierig es sein würde, auf 5700 Metern über Meereshöhe die Balance zu halten, konnte er jedoch nicht voraussagen.

Der geringe Sauerstoffgehalt der Luft erschwert nicht nur die Atmung, es stellt sich auch schneller ein Schwindelgefühl ein. Mit einem Bein aufzustehen, um die Überquerung überhaupt beginnen zu können, war zudem besonders anstrengend.

In dieser Höhe geht alles langsamer, das gilt anscheinend auch für die Balance.
Stephan Siegrist

Stephan Siegrist bewegte sich am Kilimanjaro in einem Kleinst-Team, nur mit dem Fotografen und Filmer Thomas Senf, der auf einer früheren Expedition die Felstürme am Kilimanjaro als Möglichkeit für eine Highline entdeckt hatte, sowie einigen einheimischen Trägern. Die Highline sicher zu verankern, war im vulkanischen Gestein des Kilimanjaros eine grosse Herausforderung.

Dies verlangte ein sicheres Auge für stabile Felspartien sowie die richtige Vorbereitung. Nur ein fehlendes Sicherungselement hätte an diesem abgelegenen Ort möglicherweise den Abbruch der Expedition bedeutet. Das Wetter sowie ein straffer Zeitplan hatten den Druck zudem erhöht. Mit starken Windböen war zu rechnen, dass es am Kilimanjaro allerdings schneien würde, war eine Überraschung.

Die Möglichkeiten, unter diesen Bedingungen Erfolg zu haben, beschränkten sich auf ein kleines Zeitfenster – ein Nachmittag unter der afrikanischen Sonne, an dem alles passte.

Stephan Siegrist bewegte sich am Kilimanjaro in einem Kleinst-Team, nur mit dem Fotografen und Filmer Thomas Senf, der auf einer früheren Expedition die Felstürme am Kilimanjaro als Möglichkeit für eine Highline entdeckt hatte, sowie einigen einheimischen Trägern. Die Highline sicher zu verankern, war im vulkanischen Gestein des Kilimanjaros eine grosse Herausforderung. Dies verlangte ein sicheres Auge für stabile Felspartien sowie die richtige Vorbereitung. Nur ein fehlendes Sicherungselement hätte an diesem abgelegenen Ort möglicherweise den Abbruch der Expedition bedeutet. Das Wetter sowie ein straffer Zeitplan hatten den Druck zudem erhöht. Mit starken Windböen war zu rechnen, dass es am Kilimanjaro allerdings schneien würde, war eine Überraschung. Die Möglichkeiten, unter diesen Bedingungen Erfolg zu haben, beschränkten sich auf ein kleines Zeitfenster – ein Nachmittag unter der afrikanischen Sonne, an dem alles passte.

Der Kilimandscharo ist mit 5.895 m Höhe über dem Meeresspiegel das höchste Bergmassiv Afrikas. Das Massiv im Nordosten von Tansania besteht im Wesentlichen aus drei Vulkanen. Zuletzt soll einer davon, der Kibo um 1700 ausgebrochen sein, seitdem verharrt die vulkanische Aktivität auf einem niedrigen Niveau (Fumarolen und Solfataren), ist jedoch keineswegs erloschen.Der höchste Gipfel des Massivs und damit höchster Punkt Afrikas ist mit 5895 Metern der Uhuru Peak. Der Kilimanjaro liegt in einem Nationalpark. Für die Highline war eine Bewilligung der Parkverwaltung notwendig.